Vollwappen Sängerschaft Bardia
Sängerschaft Bardia i.d. DS (Weimarer CC)

Das musische Prinzip

Die Sängerschaft Bardia hat sich zum Ziel gesetzt, die kulturellen und insbesondere musischen Anlagen ihrer Mitglieder zu erkennen und zu fördern. Daher wird ein Chorbetrieb unterhalten. Das Repertoire reicht vom einfachen Lied über Kunstlieder bis zu vierstimmigen Chorsätzen. Der Erfolg des Chorgesangs hängt immer von der jeweiligen Zusammensetzung des Chores und der Vorbildung der Mitglieder ab. Wichtig ist die Freude am gemeinsamen proben und singen.

Diese Ausrichtung wird durch weitere kulturelle Veranstaltungen in Form von Lesungen, Rezitationsabenden und dergleichen mehr ergänzt und vervollständigt. In diesem Rahmen ergeben sich vielfältige Gestaltungsspielräume für den Einzelnen

Das Lebensbundprinzip

Die Mitgliedschaft in unserem Bund ist auf Lebenszeit ausgelegt. Dies ist auf der Ebene unserer Gemeinschaft eine Spielart des Idealbildes vom Generationenvertrag, der für Staat und Gesellschaft die Sicherung unter sozialen Gesichtspunkten bewirken soll. Uns geht es dabei nicht nur um eine finanzielle Basis, die uns den Erhalt des eigenen Hauses und die Ausrichtung des Bundeslebens sichert.

Wichtig ist auch die Unterstützung der Jüngeren in Fragen des Studiums und des Berufes durch die Älteren. Am Ende der aktiven Studentenzeit stehen der erfolgreiche Studienabschluß und der gelungene Einstieg in das Berufsleben. Der „Aktive“ wird zum „Alten Herren“.Aber auch bei schon fortgeschrittenem Berufsleben sind die Erfahrungsschätze der Anderen wertvolle Ergänzung.

Die Pflege bundesbrüderlicher Verbundenheit und persönlicher Freundschaften als lebenslanges Bindeglied geht dabei weit über rein materielle Zwecke hinaus. Die Idee des zeitlich nicht begrenzten Einstehens füreinander als ehrenvolle Selbstverständlichkeit ist eine starke Grundfeste unseres Bundes.

Persönlichkeitsbildung

Das Leben vor und nach dem Examen verlangt vom heranwachsenden wie auch vom jungen Akademiker mehr als die Auseinandersetzung mit fachlichen Fragen. Man muß lernen, in Führungspositionen Gruppenarbeit zu organisieren und zu führen, Veranstaltungen und Diskussionen zu organisieren, Sitzungen und Abstimmungen zu leiten, in Ausschüssen oder Meetings die eigenen oder Team-Positionen gegen andere Meinungen zu vertreten etc. etc.

All das lernt man nicht an der Hochschule oder wenn nur am Rande. In unserem Bund findet vom ersten Tage der Mitgliedschaft an eine Einbindung in demokratische Strukturen, Verantwortung und Mitbestimmung statt. Jeder übernimmt in dieser Gemeinschaft Aufgaben und Verantwortung und lernt so, seinen eigenen Verantwortungskreis zu organisieren und mit anderen gemeinsame Aufgaben im Team zu bewältigen. Dazu gehört auch die freie Rede vor  einem Auditorium, denn die Wirkung des gesprochenen Wortes festigt den Rang der Sprache als das Kommunikationsmedium schlechthin. Dieser Umgang mit dem Handwerkszeug des späteren Berufslebens bereitet besser auf leitende Funktionen vor, als Wochenendseminare bei Unternehmensberatern.

Die persönliche Herausforderung kann durch die Pflege des studentischen Mensurwesens erweitert werden. Wir stellen es unseren Mitgliedern frei, das akademische Fechten zu erlernen und auszuüben. Eine Verpflichtung hierzu besteht nicht.

Zeitgemäße Ausrichtung

Die Ausrichtung des Weges, über den unsere Ziele verfolgt werden, soll sich an der Zeit, in der wir jeweils leben, orientieren. Dies ist in unserer Satzung festgeschrieben. Damit wird dem Zeitgeist jedoch keine kritiklose Gefolgschaft geleistet.
In jeder Gemeinschaft, die - im besten Sinne - lebt, ändern sich mit neuen Zeiten und Menschen auch die Auffassungen, wie die gemeinsamen Ziele zu erreichen sind. Ebenso verändern sich die Verhaltensweisen in der Gemeinschaft.
Dies bejahen wir und wir leben es auch so. Dies heißt jedoch nicht, daß wir in jedem Semester alle Prinzipien über Bord werfen und neue erfinden, sondern daß wir mit den Anforderungen, die neue gesellschaftliche Strukturen an uns stellen, täglich wachsen und uns verändern. Dabei behalten wir unsere Rituale und Traditionen. Diese sind erprobt und haben Ihren Sinn. Sie geben Gerüst und Struktur in der Gestaltung des Bundes über den Wandel der Zeit hinweg. Dies ist typisch für Institutionen, die auf Ihre Unverwechselbarkeit und ihren Charakter Wert legen.

Unsere Mitglieder (Bundesbrüder) sollen einen freundschaftlichen, respektvollen Umgang miteinander pflegen. Das heißt weder, daß man auf Gedeih und Verderb aneinander gekettet sein muss, noch dass eine fortwährende Harmonie herrscht. Nur in der sachlichen Auseinandersetzung lernt man, den anderen und seine Meinung zu respektieren, ohne seine Ansichten aufzugeben. Saubere Argumentation in Sachfragen und Verständnis im Umgang mit den Stärken und Schwächen des Gegenübers bereiten die Basis für den Erfolg auf menschlicher und beruflicher Ebene im späteren Leben. Gleichzeitig findet man immer einen vertrauten Gesprächspartner für persönliche Sorgen oder Interessen.

In unseren Bundesbrüdern spiegelt sich ein Querschnitt durch die Fakultäten der Universität wieder. Der respektvolle Wissens- und Meinungsaustausch zwischen den Studenten verschiedener Fakultäten und Altersgruppen, der in der Masse und der verwaltungstechnischen Übergestaltung des Hochschulbetriebes weitgehend verloren geht, wird in den Gesprächen zwischen jungen und alten Bundesbrüdern intensiv gepflegt. Dieser Dialog führt zu einem erweiterten Horizont und zum Verständnis für die anderen Fakultäten. Er eröffnet Einblick in die Entwicklung von Gesellschaft und Individuum im Wandel der Zeit.

© Sängerschaft Bardia 2013